Wer auch immer Sie sind, die oder der gerade hier mitlesen kann, was sagen Sie dazu, haben Sie sich verändert? Einmal, mehrmals, nie?
Vor ein paar Tagen brachte mich die automatische Vervollständigung meines Browsers zu einer alt bekannten Homepage, die es eigentlich nicht mehr gibt. Manche hier wissen noch, dass ich im Zeitraum 2002 – 2010 / 11 Teil von SOSDoggen war. Ist es die Macht der Gewohnheit, der Zufall den es nicht gibt oder eben, ein alter Rechner, der aus versehen manche Wörter schreibt? Keine Ahnung, das was dann kam, war das eigentlich spannende.
Google ist unfair. Auch wenn man Menschen perfekt aus seinem Leben verdrängen kann, Google schafft es immer wieder etwas zu zeigen, was ich nicht sehen wollte. Die Homepage gibt es nicht mehr, macht nichts, Google sucht dann sofort etwas in Verbindung damit. Und zeigt mir das hier:
„Ich bin nicht mehr davon überzeugt, dass es gut ist, die Hundeprobleme der Menschen zu lösen.
Die Hunde hätten es schon verdient, aber es werden nur mehr und mehr.
Und die Hundebesitzer finde ich in den meisten Fällen auch schrecklich. Kaum noch ein Hund ohne Mäntelchen unterwegs.“ Zitat C. A. K.
Wollen wir darüber sprechen? Schreiben? Denken?
Ich stelle mir die sich hier aufwerfenden Fragen in einer anderen Reihenfolge und in einem anderen Zusammenhang.
Was sind Hundemenschen? Sind es Menschen, die leben wie ein Hund, sind es jene, die sich wie ein Hund verhalten? Sind es hundische Menschen? Sind es die, die auf den Hund kommen? Oder schlimmer sind als jeder Hund? „Du Hund!“ ist ja nun nicht gerade die Feine Art einen Menschen anzusprechen. Ich gestehe ungefragt, diese Wort mag ich nicht. Hundemensch sagt mir nichts. Es ist etwas, was ich nicht deuten kann. Sie sehen es ja gerade.
Was sind Hundebesitzer? Rein rechtlich eine dieser wunderbaren Fragen, die einem die Abstraktion der Absurdität exemplarisch aufzeigen. Eigentümer und Besitzer sind zwei fein verschiedene Worte, die nicht und rein gar nicht das Gleiche sagen. Fein! Sitz, platz, und nun Ruhe. Hundebesitzer sind Eigentümer von Hunden? Nicht unbedingt. An sich sind es wohl Menschen, die beim Hund sind? Hm, es bleibt immer die Frage in meiner Welt, warum. Menschen die Hunde mögen, haben nicht immer einen Hund. Menschen die Hunde haben und besitzen, wollten nicht immer einen Hund. Da beisst sich ja der Hund in den Schwanz, das ist so eine unendliche Sache, dort weiter zu denken.
Hundekleidung und Mantel. Oh, reizendes Thema. Hunde haben in den meisten Fellen ein eigenes Fell und brauchen keine modische Kleidung. Dachte ich, denke ich, sehe ich nicht anders. Und dann habe ich da gerade so einen kleinen Hund, der etwas über sieben Jahre alt ist. Und alleine, freiwillig, aus heiterem Himmel, Kleidung mag. Was will ich nur von diesem Hund?!? Nun gut, es ist ein recht kurzhaariger Hund, der Winter kann kalt sein. Und deswegen trägt sie garantiert nicht immer etwas. Dennoch, mein kategorisches nein, das geht gar nicht, muss ich überdenken. Wenn ich einfach nur meinen Hund beobachte und fast beachte oder gar seinem Willen gehorche. Mein Hund hätte sehr oft gerne einen Mantel. Mein Hund geht gerne mit warmer Decke umher. Mein Hund sitzt gerne auf mir, wohl nur weil es warm ist.
Mag ich andere Hundebesitzer?
Ja. Und nein. Genau genommen sehe ich selten Menschen hinter einem Hund als solches. Stimmt etwas mit dem Hund nicht, schaue ich auch zum Menschen. Sonst aber könnte ich gar nicht sagen, mit wem ein Hund herum läuft.
Oder zielt die Frage hier genau auf die Menschen, die einen Hund abgeben? Ach war ich vor Jahren voreingenommen! Alles böse, schlimme Menschen, diese Abgebenden! Alle miteinander! Nun, einerseits könnte ich bestimmt einen Roman schreiben, warum diese These völlig richtig ist und sich in jeder Form argumentieren lassen kann. Andererseits darf die Frage auch andere Perspektiven zulassen und das kleine Wörtchen Menschlichkeit mit ins Spiel bringen. Versagt jeder Mensch in seinem Leben, wenn er eine einmal getroffene Entscheidung zurück ziehen muss? Ist es wirklich immer planbar, was das Leben einem so zeigen wird? Ist es besser unter allen Umständen einen Hund zu behalten, egal wie schlecht es einem als Mensch geht? Muss ein Hund leiden, wie sein Mensch?
Auf diese Fragen möchte ich gar nicht antworten müssen. Es bleibt eine kleine Erkenntnis. Schlimmer als Menschen, die schon einmal einen Hund hatten, finde ich doch Menschen, die noch nie einen Hund gehalten haben. Mir scheint in unserer Gesellschaft der transparenten Konformität wird das perfekte Spiegelbild des Menschen, das Haustier, zur Existenzfrage. Menschen mit Hund kämpfen förmlich gegen Menschen ohne Hund. Die wilde Bestie, die nach so viel Zuchtbemühungen alles nur kein wildes Tier mehr ist, polarisiert nicht einfach, es ändert ein Wesen. Hund erleben, Hunde erfahren, Hunde erziehen, Hunde verziehen, Hunde verlassen: das prägt! Ich mag Menschen, die nicht einen Hund brauchen, um ein Gesprächsthema zu haben. Die nicht vor Angst vor einem Hund Windeln brauchen. Die nicht das Ende der Welt in den Bakterien eines Hundehaufens sehen. Mensch mit Hund ist nicht gleich Mensch mit Hund. Wie viele Menschen mit Hund ist schlicht nicht leiden kann, habe ich noch nicht gezählt. Doch das gibt es, ja.
Verdienen Hunde etwas, und dann nicht mehr, weil es immer mehr werden?!? Kein verwirrendes Statement von einem Menschen, der oft Aussagen trifft, die alles nur nicht klar sind. Aber ein erstaunlich schwammiges Statement zu einem längst durchkauten Problem. Es gibt eine gemeine Abhängigkeit im Tierschutz. Je mehr jemand macht, je mehr Erfahrung er sammelt, je bekannter er wird, umso mehr wird er sehen. Das hehre Ziel sollte sein, überflüssig zu werden, stand einst in einem Konzeptpapier zu SOSDoggen. Für damalige Verhältnisse vielleicht ein gutes Ziel. Oder eine fast kluge Marketingidee, wie man von den eigentlichen Zielen ablenken kann. Denn zu Ende gedacht war diese Aussage wohl doch nicht.
Frieden will verteidigt werden in einer von Menschen gemachten Welt. Es kann gar kein Ende geben bei einer Aufgabe, wie dem Tierschutz. Tierschutz ist immer auch Menschenschutz, mit all seinen Schattenseiten. Undenkbar nur jenen zu helfen, die mit reinem Gewissen aktiv sind. Undenkbar nicht den Menschen Probleme abzuschaffen, die zu den übelsten Genossen gehören. Es werden immer auch Menschen geschützt, die die wenigsten Menschen schützen wollen.
Verdienen Hunde etwas, was Menschen nicht verdienen? Kann diese Frage in der Form überhaupt gestellt werden?
Mein Kommentar dazu: Nein! Denn was nicht gleich ist, kann nicht gleich gesetzt werden. Lebewesen brauchen Lebensraum, nicht Verdienste. Für meine Begriffe ist es undenkbar dass gut behandelte, gut erzogene, gut lebende Menschen nicht auch ihre Hunde gut halten und pflegen würden. Es braucht nicht mehr Tierschutz, die ganze Idee dahinter ist ein Problem. Wenn die Ursache der Probleme der Mensch ist, sollten wir dabei bleiben und uns an der eigenen Nase fassen, um hier die Lösung zu finden.
Braucht es eine Überzeugung, um etwas zu tun? Manchmal braucht es nur Nöte.
Ich war nie davon überzeugt, dass es gut ist, die Hundeprobleme der Menschen zu lösen. Diese Frage habe ich mir so nicht gestellt. Das war schlicht nicht meine Absicht. Heute hier etwas zu schreiben, darüber, wäre mehr als gelogen. Kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand das im nüchternen Zustand geschrieben haben kann. Der Überzeugung sind doch wohl keine Menschen, die ich kenne. Kopfschütteln erntet diese Aussage aus anderen Gründen. Menschen ändern sich nicht so einfach. Leider nicht. Aber sie können meist wunderbar ihre Aussagen ändern. Und das sofort, wenn es nur gut klingt. Sprechen wir darüber, denn an der Behauptung kann vieles hängen. Leider gibt es keine Untersuchungen, wie viele Menschen, die einmal einen Hund abgeben, dies wiederholen. Sicherlich könnten mit einer solchen Auswertung ganz andere Behauptungen angestellt werden. Manche Menschen brauchen ja einfach Fakten. Egal woher diese kommen, Fakten, Fakten, Fakten …
Es wäre spannend zu wissen, wie viele Menschen davon leben, dass sie die Probleme anderer gegen Geld lösen. Auch wenn es um Hunde geht. Sicherlich könnte dann anders gefragt werden, wer davon überzeugt war, dass es gut sein könnte, die Hundeprobleme der Menschen zu lösen. Dieses makabre Statement ist eine Selbstlüge. Solche Überzeugungen gab es nicht Doch so gesagt klingt es ganz glaubwürdig, warum jetzt nichts mehr unternommen wird. Oder würden Sie sagen, andere haben Ihr Unternehmen torpediert? Wenn sie umzingelt sind von Lügen, fällt eine mehr oder weniger nicht sofort auf. So klingt alles fast nett, fast geplant, fast als eine Reflexion der eigenen Handlung. Der gute Schein ist gewahrt. Nun gut, dass das Endwort gefunden wurde … Die Haltung eines Menschen sagt nichts über seine Hundehaltung.
In diesem Sinne, alle Menschen sollten Hunde haben, um mehr über Menschen zu lernen, denn Zeiten ändern sich, Menschen nicht.
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