Sind Deutsche Doggen gefährlich?

Es braucht nur am Rande klar zu sein, das man irgend etwas mit Doggen zu tun hat. Meist ist die zweite Frage dann gleich auf dem Tisch.

Sind Deutsche Doggen denn nicht total gefährlich? Diese riesigen Hunde sind doch Kampfhunde?!?

Wieso bitte denkt eigentlich so oft ein Mensch daran dass ein großer Hund allein wegen seiner Größe gefährlich sein könnte? Bei der S-Klasse denkt man das Gegenteil, je größer, desto sicherer. Beim Hund aber soll das anders sein?

Aber um die Frage ganz zu beantworten, fangen wir weiter weg an. Die Deutsche Dogge ist dann ein normaler Hund, wenn er gut gehalten wird und entsprechend erzogen ist. Von Natur aus ist die Dogge nicht anders als jeder Hund auch. Erst einmal ein Lebewesen. Deutsche Doggen sind im Jahre 2013 in Deutschland in keinem Bundesland per se ein Listen- oder Kampfhund. Werden also nicht als solches gehandhabt. In Bundesländern mit anderen Verordnungen, ist ein 20 kg schwerer Beagle der Dogge gleich gesetzt. Beispiel NRW, wo alle Hunde über 20 kg oder 40 cm einfach an die Leine müssen im Stadtgebiet.

Sind Doggen aber an sich gefährlich?

Sie können es sein, denn, wie ein Chihuahua auch, haben sie alles, was sie brauchen dafür auch: Kopf und die Fähigkeit damit durchaus etwas anzufangen, ein kräftiges Gebiss darin, vier kräftige Beine und durch die ihre nicht zu verleugnende Größe, auch etwas mehr Kraft als viele andere Hunde. Aber das macht die Dogge eher zur Gefahr für sich selbst als für andere. Außer unglückliche Zusammentreffen.

Ist die Dogge aber nicht erzogen, werden 60 kg Lebendgewicht bei einer Durchschnittsdogge zur Waffe, die mit Zugkräften nicht hadert.

Doggen sind meist unheimlich sensibel und empfindlich. Das erleichtert rein gar nichts für den Hund, denn gerade deswegen kann die schlechte Haltung umso mehr zum Problem für alle werden. Meist aber sind schlecht gehaltene Doggen, keine Gefahr für Menschen. Nach zehn Jahren aktiver Tierschutzarbeit traue ich mich zu sagen, dass viele Doggen eine Magendrehung bekommen wenn sie schlecht gehalten werden. Viel schneller als dass sie gefährlich werden.

Aber die Größe des Hundes ist nicht zu unterschätzen. Doggen können nicht problemlos in jeder Wohnung gehalten werden. Wer sich an Nippes und Firlefanz erfreut, wird weinen, wenn ein freudiger Rutenschlag der Dogge jegliches teures Porzellan zu Sand verarbeitet. Für die Rute des Hundes genau so schlimm, denn so eine aufgeschlagene Rute verheilt mühsam, gerade wenn sich an der räumlichen Situation nichts ändert. Nachbarn reagieren auf Doggen auch viel allergischer als auf andere Hunde. Dürfen sie, denn ihr Raum hört eben dort auf, wo die Dogge anfängt. Kein Mensch akzeptiert freiwillig weniger als andere. Nicht einmal Dogge will den kleiner Bissen haben, was erwarten dann Doggenmenschen von nicht Doggen Haltern? Und in einen vollbesetzten Bus Platz für die Dogge finden, ohne dass ein Mensch darauf tritt, ist während der Stoßzeiten garantiert fast unmöglich. Wir müssen aber eins und eins zusammen zählen und davon ausgehen dass auch eine Dogge es nicht ertragen muss, wenn Menschen auf ihre Rute treten. Manche Gefahren beginnen durch leichtfertige Entscheidung. Aber sie stoßen meist den berühmtem kleinen Stein mit großer Wirkung von der Stelle. Ein großer Hund braucht Raum für sich – Nicht ein Zimmer für sich, er braucht einfach immer etwas mehr Platz. Im Bus, in der Bahn, auf der Straße, in der Wohnung, beim Tierarzt. Hat er es nicht, wird es für alle eng und unfreundlich. Ein großer Hund ist ohne Erziehung ebenso gefährlich als ein kleiner Hund. Nicht vergessen, ein Dackel kann problemlos einen Menschen töten, dafür braucht es nicht die große einer Dogge. Aber einfach sagen, Doggen sind ungefährlich, geht eben auch nicht. Doggen sind in der Regel viel gutmütiger, als andere Hunde, wenn die Haltung stimmt, sogar sehr. Wenn die Haltung nicht stimmt, sterben diese Hunde häufig schlicht schneller als andere. Wer sie in den Zwinger stellen will, sollte es ebenso lassen, wie derjenige, der statt Alarmanlage im Garten etwas Bellendes sehen will. Doggen sind nicht immer so klug, als dass sie jeder Aufgabe gewachsen wären. Das führt nicht selten zu Überforderung und Stress. Was bei Doggen, Sie ahnen es bereits, wieder zu Magendrehungen führt.

Doggen sind meist dann gefährlich, wenn es niemand erwartet. Die liebeshungrige Begrüßung einer allein gelassenen Dogge kann Sie schnell zu Boden werfen, freut sich die Dogge und Sie hängen noch an der Leine dahinter, lernen Sie durchaus schnell die Bodenhaftung schätzen die sie so eben verloren haben. Ein Rutenschlag bringt blaue Flecken, die ihnen etliche Polizisten als Körperverletzung attestieren würden. Dass Kinder schon im Sogwind einer herumtobenden Dogge umfallen, als wären sie nicht in der Lage auf zwei Beinen zu stehen, muss gar nicht angesprochen werden, eigentlich ist es doch total logisch.

Eine ganz andere Gefahr geht noch von diesen Hunden aus, eine, die Sie vermutlich so nicht gesehen haben. Wenn Sie erst einmal lernen, eine Dogge zu lesen, fällt es meist sehr schwer, einen anderen Hund gut zu finden. Zwar auch wie alle Hunde, beobachten Doggen sehr gut. Nur mutmaßen kann ich, warum es so leicht passiert bei dieser Hunderasse, aber wer der Dogge einmal verfällt, hat kaum eine Chance sich davon zu erholen. Doggen haben etwas sehr menschliches durch ihre Größe. Sie haben ein Gesicht, welches sich unterscheidet, aber durchaus durch die Größe menschliche Ausmaße erhält. Offenbar eine der Ursachen, warum viele Menschen in der Tat diesen Spruch immer unterzeichnen: Einmal Dogge, immer Dogge.

Was, ab einem gewissen Alter des Menschen, durchaus ein Problem sein kann. Denn ein junges, noch lernendes Doggenkind fordert seine Menschen auch mal körperlich. Mit dem Alter schwinden die Kräfte bei Mensch und Hund. Menschen denken daran viel seltener, als Hunde. Durchaus eine Gefahr, gerade auch für den Hund.

In Zahlen:

In Zahlen gesagt, gibt es keine richtig verlässlichen Zahlen. Eine ausführliche Beißstatistik gibt es in Deutschland ja nun irgendwie doch nicht mehr. 2007 wurde eine vorgestellt, dann hatten verschiedene Bundesländer ihre Zahlen, zuletzt gab es aus Berlin Zahlen. Doch mehr, passiert nicht so wirklich. Es lässt sich gut die Hundestatistik aus NRW betrachten, um deutlich zu sagen, in Zahlen ausgedrückt ist die Deutsche Dogge kein gefährlicher Hund. Vergleiche http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/pdf/hundestatistik_2012.pdf um zu sehen, dass von fast 500.000 Hunden in NRW, Doggen eben nicht auffallen.

An dieser Stelle sei der Hinweis auf einen seltsamen Trend gegeben, der (wie so oft) den Behörden nicht ganz auffällt. Unter dem Kunstvollen Namen Antikdogge werden häufiger die Mischung aus Alano, Tosa Inu, Bullmastiff, Dogo Argentino oder Rottweiler mit Deutschen Doggen angeboten. Für Deutsche Doggen gar nicht gut, vergleich man die Zahlen. Die Gefahr droht einmal mehr nicht vom Hund, sondern vom viel gefährlicheren Menschen.


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